Man sieht sie immer häufiger in öffentlichen Toiletten, die Handtrockner. Nicht mit Papierhandtüchern, sondern mit warmer Luft sollen sie die Hände auf angenehme Weise trocknen. Amerikanische Wissenschaftler konnten jetzt belegen, dass die Handtrockner wahre Keimschleudern sind.
Im Rahmen einer Studie der School of Medicine an der University of Leeds brachten die Wissenschaftler eine harmlose Bakterienlösung Lactobacillus auf die Hände der Studienteilnehmer auf. Die Menge der Bakterien entsprach der Keimzahl, die die meisten Menschen nach ihrem üblichen Waschgang, der in der Regel nicht gründlich genug ist, auf den Händen aufweisen.
Lactobacillus tritt nicht selten in öffentlichen Toiletten auf. Die Teilnehmer wählten zum Händetrocknen entweder Papierhandtücher oder einen von zwei üblichen Händetrocknern. Anschließend wurden Luftproben genommen, um deren Keimzahl zu bestimmen.
Im Ergebnis zeigte sich, dass die Keimdosis in direkter Nähe zu den Handtrocknern um das maximal 27-fache angestiegen war im Vergleich zur Verwendung von Papiertüchern. Je nach Art und Modell des Handtrockners unterschied sich die erhöhte Keimdosis in der unmittelbaren Nähe.
Ebenso in größerer Entfernung zum Trocknungsgerät und auch noch nach fünf Minuten ab Handwaschzeit wurden noch 50 % der Keime in der Luft gemessen. In der Regel liegt die Verweildauer an öffentlichen Waschbecken bei 15 Sekunden. Somit ist davon auszugehen, dass auch Folgenutzer mit einem erheblichen Teil solcher Bakterien in Berührung kommen.
Richtiges Händewaschen ist die Basis einer guten Körperhygiene: Hände mit warmem Wasser abspülen, anschließend intensiv einseifen – mindestens für die Dauer von 10 Sekunden, auch zwischen den Fingern. Zuletzt abspülen und gut abtrocknen.
Wilcox M. H. et al.
Microbiological comparison of hand-drying methods: the potential for contamination oft he environment, user, and bystander
J Hoso Infect
8/2014