Die meisten Menschen glauben bei einer Atemnot während des Sports, dass die mangelnde Fitness die Ursache ist. Doch schwedische Wissenschaftler fanden jetzt heraus, dass eine derartige Luftnot und Beklemmung in der Brust häufig auch auf krankhafte Verengungen der Bronchien zurückzuführen ist. Schweres Atmen beim Sport sollte demnach nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Untersucht wurden 99 Jugendliche, die während des Trainings Luftnot, Husten oder laute Atemgeräusche plagte. Sie mussten auf einem Laufband antreten. Währenddessen und nach dieser sportlichen Aktivität wurde die Funktion der Bronchien und des Kehlkopfes gemessen und überprüft. Die Wissenschaftler testeten bei den Probanden vor allem auch die Ausatmungsgeschwindigkeit und spiegelten den Kehlkopf.
Im Ergebnis zeigte sich, dass Atemnot beim Sport bei fast 40 % der Jugendlichen auf krankhaft verengte Bronchien zurückzuführen war. Bei sechs Prozent war ein zu enger Kehlkopf die Ursache.
Die Wissenschaftler weisen folglich darauf hin, dass Atemnot bei sportlichen Belastungen unbedingt medizinisch abgeklärt werden sollte. Nicht immer ist mangelhafte körperliche Fitness der Verursacher.
Atembeschwerden können auch auf eine Lungenerkrankung, verengte Atemwege, Probleme am Herzen oder angeborene Fehlbildungen zurückzuführen sein – und das auch bereits im jungen Alter.
Henrik Johansson, Katarina Norlander, Lars Berglund, Christer Janson, Andrei Malinovschi, Lennart Nordvall, Leif Nordang, Margareta Emtner
Prevalence of exercise-induced bronchoconstriction and exercise-induced laryngeal obstruction in a general adolescent population
Thorax
11/2014